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In den frühen Morgenstunden des 02. März wurde der Planet Saturn durch den Mond bedeckt. Solche
Planetenbedeckungen gehören zu den spannenden Beobachtungen und gerade bei Saturn kommt es durch
dessen Ringsystem zu besonders beeindrucken Anblicken. Zwei solcher Bedeckungen des Saturns sind
in 2007 beobachtbar, die erste Gelegenheit endete wie folgt:
Hallo Leute, so, das war also die erste Chance auf eine Saturnbedeckung dieses Jahr. Nachdem es gestern abend so um 21:00 ja bombenklar war, hatte ich alle möglichen Instrumente in die Nähe der Balkontür geschleppt, um nachts sofort loslegen zu können: - C8 mit Montierung - 1000/10er und 500/5,6er Russentonnen - 8" Dobson - Canon EOS 350D - Videokamera Am Nordhorizont waren bereits erste Wolken des versprochenen Tiefdruckgebiets zu sehen. Also war meine Erwartung schon etwas gedämpft. Nach einigen Stunden Matratzenhorchdienst bin ich dann kurz vorm Weckerklingeln aufgewacht, folgende Chronologie ergab sich: 3:00 Himmel komplett bedeckt. Wenn die Wolken nicht so tierisch schnell wären, könnte ich mich getrost wieder hinlegen. 3:20 Die Wolken haben Strukturen. Also richte ich schnell den 8" Dob aus 3:30 Die Wolken werden so dünn, dass ich zum ersten Mal neben dem Mond Saturn sehen kann. Der schmale, unbeleuchtete Streifen Mond ist gar nicht mehr so weit entfernt. Hin und wieder verschwindet Saturn, weil die Wolken zu dicht für ihn sind. Der Mond hingegen ist dann noch einfach zu sehen. 3:33 bis 3:35 Eine genial Wolkenlücke, glasklar sehe ich nun beide Objekte. Ein beeindruckender Anblick. Der Unterschied der Flächenhelligkeiten ist beeindruckend. 3:35 nix geht mehr, die Wolkenlücke ist weg, weder Mond noch Saturn zu sehen 3:40 Mond wieder zu sehen, Saturn ist bereits weg. 3:55 Himmel gleichförmig bedeckt als hätte es nie Lücken gegeben 4:07 Wir nähern uns dem Austritt. Nix zu sehen 412 Das war es. Fazit: Die Wolkenlücke kam wenige Minuten zum falschen Zeitpunkt. Naja, Glück war in dieser Hinsicht noch nie meine Stärke. Immerhin: Den Saturn so dicht neben dem Mond zu sehen, war auch schon ein genialer Anblick. Außerdem erinnere ich mich noch gut an die letzte Saturnbedeckung - damals hat das Wetter genau richtig gepasst und Nina und ich hatte es in voller Pracht gesehen. Die nächste Chance gibt es übrigens am 22. Mai in der Abenddämmerung. Der Mond ist dann zunehmend, was noch spektakulärer sein dürfte.
In der Nacht vom 03. auf den 04. März kam es zu einer totalen Mondfinsternis. Am Tage selbst war das Wetter so, wie es bei einem astronomischen Ereignis dieses Kalibers zu erwarten ist: Es schüttete wie aus Eimern. Die Vorhersage versprach ein Abziehen des Regengebietes nach Südosten in Richtung Bayern mit nachfolgendem Aufklaren. So war insbesondere die totale Phase sehr gut von Mittelhessen aus zu beobachten.
Aufnahmen: Frank Leiter |
Die Aufnahmen entstanden mit einer Canon EOS 350D durch ein 500er Tele mit Blende 5,6. Sie zeigen den Übergang
von der partiellen zur totalen Phase. Rechnerisch begann die Totalität um 23:44:30. Links ist die partielle
Phase zu sehen. Der im Halbschatten befindliche Teil des Mondes ist überstrahlter Bereich zu sehen. Nach unten
folgt der graublaue Rand des Kernschattens, darunter der rötliche Teil des Kernschattens. Diese Rotfärbung
entsteht durch Licht, welches von der Erdatmosphäre in den Kernschattenbereich hineingelenkt wird. Der Grad
der Färbung gibt Wissenschaftlern Aufschluss über den Zustand der Erdatmosphäre. In der linken unteren
Bildecke ist ein Stern zu sehen. Dabei handelt es sich um 59 Leo, einem mit bloßem Auge sichtbaren Stern. Rechts unterhalb des Mondrandes steht 56 Leo.
Die mittlere Aufnahme entstand kurz bevor der Mond vollkommen in den Kernschatten eintauchte. Durch die kurze
Belichtungszeit kommt der ganz schmale Halbschattenbereich besonders zur Geltung.
Die rechte Aufnahme schließlich zeigt den Mond, nachdem er bereits einige Minuten vollkommen im Kernschatten
steht.
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