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Partielle Mondfinsternis 16.08.2008

Nach der partiellen Sonnenfinsternis am Monatsersten hatte der August 2008 gleich noch eine Partielle Mondfinsternisse am 16. zu bieten. Gegen 21:35 würde der Mond in den Kernschatten eintreten und um 23:10 würde das Maxium erreicht (wobei der Mond nicht vollständig in den Kernschatten der Erde eintaucht). Etwa um 00:43 würde der Kernschatten dann wieder verlassen werden.

Der Beginn

Der Mond im Halbschatten

Der Himmel über Mittelhessen war von hohen Schleierwolken und wenigen Quellwolken bedeckt. Dies ist für eine Mondfinsternis sehr störend, da Schleierwolken das Mondlicht weiter dämpfen und den Rötungseffekt unterdrücken. Zudem stören sie bei der Beobachtung mit hoher Vergößerung im Teleskope und sorgen für leicht verwaschene Aufnahmen. Hobbyastronomen sind in unserem nicht eben wetterverwöhnten Breiten jedoch auch mit wenig noch zufrieden.
Die erste Aufnahme zeigt den Mond eine gute halbe Stunde nach Aufgang. Zu diesem Zeutpunkt stand er bereits im Halbschatten. Dies ist mit bloßem Auge - gerade bei geringer Höhe über dem Horizont - kaum zu sehen. Mit der Digitalkamera lässt sich der Schatten jedoch nachweisen. Zudem ist der Helligkeitsverlauf im Halbschatten erkennbar, nach unten links wird der Mond dunkler. Dort nähert sich der Mond bereits dem Kernschatten, in den er 20 Minuten nach der Aufnahme eintrat.

Stimmungsvolle Kulisse in der partiellen Phase

Wetzlarer Altstadt und partiell verfinsterter Mond Mondfinsternisse schaffen oftmals ganz eigentümliche und interessane Atmosphären. Eine solche Stimmung wurde hier von Nina und Frank Leiter in der Wetzlarer Altstadt im Bild festgehalten. Aus Richtung Hospitalkirche wurde der bereits partiell verfinsterte Mond über den Häusern fotografiert, links im Bild die alte Lahnbrücke.

Fotoserie Finsternisverlauf

Die folgende Fotoserie entstand an verschiedenen Standorten während der partiellen Phase. Aufgenommen wurden die Bilder mit einer digitalen Spiegelreflexkamera an einem 500mm Teleobjektiv. Bei allen Aufnahmen ist der Zenit oben.

30 Minuten nach Eintritt in Kernschatten Bereits 30 Minuten nach Eintritt in den Kernschatten, d.h. um 22:04 MESZ, ist ein deutlicher Teil des Mondes verfinstert. Eine leicht rötliche Färbung ist zu erkennen, zumal zu diesem Zeitpunkt die Bewölkung noch recht dünn war. Auffällig ist der große Helligkeitsunterschied zwischen Halbschatten (rechts oben) und Kernschatten. Außerdem ist gut zu sehen, dass die Schattengrenze "weich" ist. Dies ist deutlicher Gegensatz zur normalen Mondphase, bei der eine harte Trennlinie, der Terminator, helle und dunkle Bereiche voneinander trennt.
55 Minuten nach Eintritt in Kernschatten Fast eine Stunde nach Eintritt (22:30 MESZ) in den Kernschatten ist bereits mehr als die Hälfte des Mondes verdunkelt. Die enormen Helligkeitsunterschiede sind daran zu sehen, dass nur im Übergangsbereich Mondkrater abgebildet sind. Die weiter vom Kernschatten entfernten Bereiche des Mondes sind in der Aufnahme überstrahlt.
25 Minuten vor Maximum Etwa 25 Minuten vor dem Maximum, d.h. um 22:46 MESZ, werden die Schleierwolken dichter. Hinzu kommt, dass diese Finsternis nur flach über dem Horizont stattfindet. Viel mehr als 20 Grad wird der Mond nicht über den Horizont steigen.
10 Minuten vor Maximum Beinahe ist das Maximum erreicht: 23:00 MESZ, etwa 10 Minuten noch.
Etwa das Maximum Das Maximum ist erreicht (23:12 MESZ), tiefer wird der Mond nicht mehr in den Kernschatten eindringen. Ein beträchtlicher Teil guckt noch aus dem Schatten der Erde heraus. Trotzdem ist zu diesem Zeitpunkt der Himmel merklich dunkler als bei Vollmond üblich. Im Zenit tritt trotz Schleierwolken die Milchstraße zu Vorschein, viele schwächere Sterne werden sichtbar.
15 Minuten nach Maximum Das Maximum ist um 23:25 MESZ seit 10 Minuten überschritten. Deutlich ist zu sehen, wie der Schatten zurückweicht und die Schattengrenze auf der Mondoberfläche einen anders gebogenen Verlauf einnimmt, d.h. der freie Teil des Mondes ist nun oben links und nicht mehr oben rechts.
50 Minuten vor Austritt aus Kernschatten Ca. 23:54 MESZ: Etwa 50 Minuten noch, dann wird der Mond den Kernschatten wieder verlassen. Beinahe 50 % der Mondoberfläche sind vom Schatten freigegeben.

Die Endphase

Der Schatten um 00:34 Der Schatten um 00:35 Der Schatten um 00:36

Für die Endphase wurde oben gezeigte Fotoserie fokal durch ein 20cm-Teleskop im 1-Minutenabstand aufgenommen. Das Zurückweichen des Schattens ist gut zu sehen, bei höherer Vergößerung ist dies am Teleskop visuell beobachter. Wem es schwer fällt, den Unterschied bei diesen Aufnahmen zu erkennen, kann die Bilder herunterladen und in einem Bildbetrachtungsprogramm oder der Bildvorschau im Explorer als Film anschauen.

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